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SKO Leader 04 2015

14 beratung recht Foto:Fotolia B ei einer Unternehmens­nach­folge stehen die Suche nach einem geeig­ neten Nachfolger und die Frage nach der Finanzierung im Vordergrund. Hinzu kommen steuerliche und rechtliche Fragen. Die recht­lichen Fragestellungen lassen sich in insgesamt vier Kreise einordnen. Eherechtliche Regelungen Ein erster Kreis umfasst die eherechtlichen Regelungen zur Unternehmensnachfolge. Wie wird das Unternehmen vor den Folgen einer Scheidung geschützt? Was geschieht mit den Unternehmensanteilen, wenn die Ehe durch Tod eines Ehegatten aufgelöst wird? Wie wird sichergestellt, dass beim Ableben des Unternehmers dessen noch unmündige Kinder nicht mit unternehme­ rischen Risiken belastet werden? Erbrechtliche Regelungen Ein zweiter Kreis ist den erbrechtlichen Re­gelungen gewidmet. Wer soll Unterneh­ mensanteile erben, wenn der Unterneh­ mer verstirbt? Wie werden die Ansprüche der nicht im Unternehmen aktiven Erben abgegolten? Zu welchem Wert sollen Un­ ternehmensanteile auf Nachfolger überge­ hen, wenn diese bereits zu Lebzeiten über­ tragen werden? Fragen der Unternehmensstruktur Die Fragen in einem dritten Kreis befassen sich mit der Unternehmensstruktur und dem Verhältnis verschiedener Aktionäre untereinander. Hat das Unternehmen eine Rechtsform, die die Nachfolge erleichtert? Braucht es Anpassungen des Gesellschafts­ vertrages oder der Statuten? Wie arbeiten die Aktionäre bei der Ausübung des Stimmrechts in der Generalversammlung zusammen? Wie soll der Verwaltungsrat besetzt werden? Welche Regeln sollen für die Übertragung von Aktien gelten? Alternative Nachfolgeoptionen Manchmal findet sich keine familieninterne Lösung. Während noch vor 20 Jahren sie­ ben von zehn Familienunternehmen eine solche gefunden haben, wird sich das Ver­ hältnis demnächst auf eines von vier re­ duzieren (KMU-Portal des Bundes, www. kmu.admin.ch). In diesen Fällen ist in ei­ nem vierten Kreis zu klären, ob das Unter­ nehmen verkauft werden kann. Gibt es Mit­ arbeitende als geeignete Käufer, oder muss extern gesucht werden? Wie muss ein Ver­ kaufsprozess gestaltet werden? Sollen die Unternehmensanteile selbst oder nur ein­ zelne Betriebsteile verkauft werden? Welche Regeln muss ein Kaufvertrag enthalten? Wie wird die Finanzierung geregelt, wie die Besicherung von Darlehen des Verkäufers, die oft notwendig sind, damit überhaupt eine Finanzierung zustande kommt? Sorgfältige Planung unabdingbar All diese Fragen können sich im Zuge der Entwicklung einer Nachfolgelösung stellen. Deren Beantwortung bedarf einer sorgfäl­ tigen und vorausschauenden Planung. Ins­ besondere der plötzliche Betriebsübergang durch den Tod des Unternehmers kann für das Unternehmen ein Schock sein. Die se­ riöse Vorbereitung auf solch einen «Ernst­ fall» ist unerlässlich! Familienunternehmen sind für den Werkplatz Schweiz von grosser Bedeutung. Sie stellen rund zwei Drittel der Arbeitsplätze. In vielen dieser Unternehmen steht ein Generationswechsel bevor. Damit dieser gelingt, muss mit der Vorbereitung früh begonnen werden. Juristische Wege zur Nachfolge in KMU KURS WRM-HSG Unternehmerische Freiräume werden durch die steigende Anzahl von Gesetzen enger. Die Verrechtlichung der Wirtschaft zwingt Führungskräfte, die Spielräume für ihre Entscheidungen zu kennen. Der Kurs Wirtschaftsrecht für Manager (WRM-HSG) bietet einen vertieften Ein­blick in die wichtigsten Gebiete des Wirtschafts­rechts. Die Teilnehmenden lernen die rechtlichen Regeln kennen, die den Rahmen für die Bezieh­ungen des Unternehmens mit seinen Stakeholdern bilden. Sie können Chancen und Risiken für das Unternehmen erkennen, Rechtsfragen selbst beurteilen und be­auf­tragte Anwälte steuern. Kontakt: info.lam@unisg.ch Infos: www.lam.unisg.ch/wrm Eine sorgfältige rechtliche Nachfolgeplanung ist unabdingbar. SUSANNE CADUFF ist Studienleiterin des Kurses Wirtschaftsrecht für Manager. PROF. DR. LEO STAUB ist akademischer Direktor an der Executive School of Management, Technology & Law der Universität St. Gallen.

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